Am Samstag war ich ausnahmsweise weder mit Model in der Kälte draußen noch bei einem Event in einer stickigen Halle. Draußen war ich trotzdem. Ohne Menschen als Motiv. Auf den Spuren der Geschichte.

Ein Ausflug in die Vergangenheit war es, weil es für mich zur Zeche Zollern in Dortmund ging. Früher wurde die Kohle aus hunderten Metern Tiefe ans Tageslicht befördert, heute steigen höchstens Besucher ein paar Meter in die Höhe, auf den Förderturm, um die Aussicht von dort zu genießen. Ich muss sagen, solche Ausflüge ins Gestern haben etwas für sich. Die Zeche Zollern ist sicherlich etwas besonderes, wenn man sich die Architektur von Verwaltung oder Maschinenhalle anschaut. Die Schalttafeln in besagter Halle sind z.B. in Marmor gefasst, sicherlich nicht der damalige Standard. Diese Prachtbauten der Industrie sind für den regulären Besucher beeindruckend. Gleichwohl sollte man vielleicht nicht diverse solcher LWL-Industriemuseen innerhalb kurzer Zeit hintereinander besuchen, wie ich es getan habe, da die Wirkung sonst etwas verloren geht.

Aber: Mich faszinieren an solchen Orten sowieso ganz andere Motive.

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Oftmals werden in den LWL-Industriemuseen in Nordrhein-Westfalen nur Teile der alten Anlagen erhalten. Vielfach verrotten Gerätschaften vor sich hin. Immer wieder entdeckt man Orte, an denen die Natur bereits damit begonnen hat, das Terrain zurückzuerobern. Das ergibt tolle Kontraste, die gleichzeitig wunderbare Foto-Motive darstellen. Verstaubte, abgenutzte Werkzeuge, verrostete Metallteile, gesplittertes Holz. Ich bin Fan von solchen Elementen, suche gezielt nach diesen. Dem regulären, weniger an der Fotografie interessierten Besucher bleiben solche „Schätze“ oftmals verborgen. An der Stelle muss ich gestehen, dass mir solche Motive zwar zumeist auffallen, mir allerdings parallel die eigentliche Geschichte ein Stück weit verborgen bleibt, weil ich einfach zu viel Zeit mit dem Fotografieren verbringe und dann weder Zeit noch Lust zum Lesen von Informationstafeln habe.

Deshalb mein Tipp: Wenn ihr noch einen (ehemaligen) Bergmann kennt, ladet ihn zu einem solchen Ausflug ein. Er wird sicherlich gern in Erinnerungen schwelgen und den einen oder anderen Einblick in die Technik vor Ort geben, den man ansonsten nur mittels aufpreispflichtiger Führungen erhaschen kann. Außerdem ist es viel persönlicher, Details von einem Menschen zu erfahren, den man kennt. Der Besuch einer alten Zeche lohnt sich. Es erdet ungemein, früh morgens die Ruhe an den Orten zu genießen, die früher ständig in Maschinenlärm gehüllt waren.

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